Blut im Stuhl ist bei Neugeborenen keine Seltenheit und nicht schlimm, solange es sich um frisches Blut handelt. Wir hatten dieses Problem und möchten unsere Erfahrung mit betroffenen Eltern teilen.

🚨Ich bin kein Arzt und auch sonst keine Person, die medizinische Ratschläge erteilen darf! Das gilt für diesen Blogpost und auch für den Rest der Webseite.
Wenn Ihr Kind Blut im Stuhl hat, kontaktieren Sie bitte sofort Ihren Kinderarzt oder fahren direkt in ein Krankenhaus!

So ungefähr Mitte Juni muss es angefangen haben. Ich war mit Windeln wechseln dran und lief mit dem Kleinen ins Bad. Ich weiss nicht wieso, aber aus irgendeinen Grund schaue ich mir immer den Inhalt der Windeln an. “Hm, das schaut aus wie Blut?!”, dachte ich. Da es schon spät war, das Licht im Bad nicht das hellste ist, ich müde war und der Kleine nicht aussah als hätte er Schmerzen, wickelte ich fertig und wir gingen zurück ins Bett.

Ein paar Stunden später bestätigte sich allerdings der Verdacht. Meine Frau wickelte nun den Kleinen und rief mich dazu. “Das ist doch Blut, oder?” sagte Sie. “Ja. Scheiße!”.

Wir wurden so langsam panisch. Nicht nur, dass da Blut in der Windel war. Nein, der Kleine hat auch die Angewohnheit nochmal zu drücken, wenn er von der Windel befreit ist. Nur dieses Mal kam kein Stuhl, sondern Blut. Frisches, helles Blut!

Wir waren fix und alle. Das sind so Momente, auf die man sich nicht vorbereiten kann. Von denen andere Eltern auch nichts erzählen, aber durch die man dann durch muss. Wir erreichten unsere Hebamme nicht, erinnerten uns aber, dass wir von unseren Kinderärzten eine Notfall Handynummer bekommen hatten. Für die ganz, ganz dringenden Fälle.

Blut im Stuhl ist ein dringender Fall. Immer!

Wir riefen also an. Es war schon abends. Nicht spät, aber so gegen 19.30 Uhr. Es klingelte gefühlt ewig. Dann kamen wir durch. “Schicken Sie mir doch bitte mal ein Bild der Windel.” sagte die Kinderärztin ganz unaufgeregt. “Ich melde mich dann gleich wieder bei Ihnen.” Es klingelte wieder. “Ich habe mir mit meinem Mann die Bilder angeschaut, und das ist harmlos. Es kann bei Neugeborenen durchaus vorkommen, das Blut im Stuhl ist.” Das war schonmal beruhigend.

Auch der unaufgeregte, ruhige und sachliche Ton unserer Kinderärztin war pures Gold in dem Moment! “Ist Ihr Kind heute irgendwie anders als sonst?” “Hm … wir haben das Gefühl, dass er heute etwas quengeliger ist als sonst. Aber er hat kein Fieber, trinkt normal und macht nicht den Anschein Schmerzen zu haben.” - Stille.

Auf in die Kinderklinik

“Hören Sie?! Fahren Sie bitte zur Sicherheit in die Kinderklinik und lassen einen Ultraschall machen. Nur zur Sicherheit, dass keine inneren Organe verletzt sind, keine Darmverschlingung und keine Invagination vorliegt.”

Es war mittlerweile gegen 21:00 Uhr als wir in Richtung Kinderklinik losfuhren. Der Kleine saß ruhig und zufrieden in seinem Maxi-Cosi und schaute sich die Weltgeschichte durchs Fenster an. Lichter sind gerade sein Highlight und in der Abenddämmerung gab es da einiges zu sehen. Er war - wie vorher auch - glücklich und zufrieden.

Ohne Befund

Gegen 21:45 Uhr waren wir in der Kinderklinik und checkten ein. Unsere Kinderärztin hatte uns schon angemeldet und wir mussten nur noch die Aufnahmepapiere ausfüllen. Dann hieß es warten. Ich glaube gegen 23:00 Uhr wurden wir zum Ultraschall gerufen. Ohne Befund. Auch die anderen Tests, das Abhören des Bauchs, schauen ob man irgendwo eine Fissur erkennen kann - nichts!

Um 02:30 Uhr waren wir wieder zu Hause. Ohne Befund, aber immer noch mit Blut im Stuhl. Mal mehr mal weniger, aber immer war etwas davon zu sehen.

Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie

Ein paar Tage später waren wir wieder zu einer der U-Untersuchungen bei unseren Kinderärzten. Auch hier wurde nochmal ein Ultraschall gemacht - wieder ohne Befund. Das war die ganze Zeit die gute Nachricht. Die inneren Organe waren unverletzt. Blut hatten wir weiterhin täglich im Stuhl. Bei jedem Stuhlgang!

Wir - oder vielmehr meine Frau - befolgten dann den Rat, auf kuhmilchhaltige Lebensmittel zu verzichten. Keine Milch. Kein Käse. Keine Wurst. Keine Yoghurts, Schokolade und all die anderen Sachen, die täglich gegessen und getrunken wurden. Alles, was Milchzucker enthielt, flog vom Einkaufszettel und wir schwenkten auf vegane Ernährung um.

Ungefähr sechs Wochen lang schlossen wir diese Art der Lebensmittel aus. Am Anfang war das gar nicht so einfach. Es ist schon krass, wenn man sich die Inhaltsstoffe industriell gefertigter Lebensmittel so durchliest!

Während dieser Zeit sollten wir auch täglich Bilder von den Windeln per Email an unsere Kinderärzte schicken. Und ja, ich habe nun etliche Bilder von zugeschissenen Windeln auf meinem iPhone und in der iCloud und mich würde sehr interessieren, was die Algorithmen damit nun anstellen.

Lila im Gesicht

Seit einiger Zeit haben wir keinerlei Blut mehr im Stuhl! Es hat einfach irgendwann aufgehört. Was schlussendlich der Auslöser dafür war, wissen wir nicht und werden es wohl nie erfahren.

Eine Milcheiweißallergie würden wir aber in unserem Fall ausschließen. Meine Frau hat sechs Wochen lang auf diese Art Lebensmittel verzichtet und trotzdem hatten wir immer Blut im Stuhl. Mal mehr mal weniger, aber bis auf nur wenige Male Windeln wechseln, als die Windel komplett “sauber” war, immer!

Was uns allerdings sehr aufgefallen war, war, dass der kleine Flips zu dieser Zeit beim Drücken quasi Lila im Gesicht anlief. Er drückte wie ein Weltmeister und die Vermutung liegt also nahe, dass er sich dabei etwas aufriss, das dann zu den Blutungen führte.

Zum Schluss möchte ich mich noch fürs Lesen bis hierher bedanken. Ich hoffe, mein Blogpost hat Dir gefallen und war nützlich. Melde Dich sehr gerne für den Newsletter an, und erzähle anderen werdenden Vätern von Sebastian Macht Elternzeit!